Pater Chrispin stellt sich vor

Ich bin Pater Chrispin John und wurde am 26. Juli 1986 in Süd-Indien, in Kerala geboren. Als Ordenspriester gehöre ich der Ordensgemeinschaft der Karmeliten, dem sogenannten Mendikantenorden (Bettelorden) an. Unser Charisma besteht darin, Tag und Nacht über das Wort Gottes nachzusinnen und die Brüderlichkeit zu leben. Deshalb sind alle Karmeliter berufen, in Gemeinschaft zu leben und das Wort Gottes – Kraft ihrer Berufung - zu verkünden.

Meine Vita:

Nach der Grundschule bin ich (in meiner Heimat Indien) mit 15 Jahren ins Priesterseminar eingetreten. Dort habe ich die Hauptschule besucht, das Noviziat durchlebt und danach Philosophie studiert. Dann folgten drei Studienjahre in Rom – von 2013 bis 2016 – in denen ich mein Theologiestudium absolvierte. Ein Jahr später kehrte ich in meine Heimat Indien zurück und wurde dort mit 31 Jahren am

17. April 2017 zum Priester geweiht. Ein ganz besonderes und glückliches Fest war dieser Tag – mir von Gott geschenkt.

Darauf folgte die erste Kaplanstelle in einer Pfarrei. Schon nach einem Jahr wurde ich als Finanzverwalter unserer Ordensprovinz in Indien (Kerala/Südindien) bestimmt.

Um aber auch das Leben und die Gegebenheiten Nordindiens kennenzulernen, sandte die Ordensleitung mich für ein Jahr als Missionar dorthin. Es gibt große Unterschiede im Leben der Menschen zwischen Süd- und Nordindien; doch ich konnte viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen in dieser Zeit erspüren und sammeln.

Eines Tages überraschte mich eine Frage unseres Kommissars:

„Kannst Du Dir vorstellen, nach Deutschland zu gehen und dort in der Seelsorge einer Pfarrgemeinde tätig zu werden“?

Ich war sehr überrascht, gleichzeitig aber spontan ganz froh und erfreut über seine Frage, und habe ohne zu zögern geantwortet: „Ja, gerne!“

Ich hatte immer schon großes Interesse an unterschiedlichen Kulturen, Neues kennen zu lernen, Erfahrungen zu machen und eigene weiterzugeben.

Kurz entschlossen folgte diesem Gespräch ein Deutsch-Sprachkurs im Goethe- Institut in Kerala.

Dann kam in Indien der Abschied von meiner Ordensgemeinschaft, von meiner Familie (Vater und Schwester, meine Mutter verstarb leider im Juni 2021), auch von guten Freunden und ich traf am 7. September 2021 in Deutschland ein.

Die ersten drei Monate lebte ich im Priesterseminar im Borromäum in Münster. Ich erlebte große Herzlichkeit; hatte das Gefühl, willkommen zu sein und fühlte mich nicht fremd, sondern ganz wohl.

Bald darauf begann für mich auch schon der Deutschkurs. Da gab (gibt) es einige Hürden zu überwinden, die deutsche Sprache kennenzulernen. Aber zu den hauptamtlichen Lehrpersonen gibt es, bis heute, Gott sei Dank, noch viele, gute wegweisende Menschen, die mich Sprache, Wege, deutsche Umgangsformen und Scherze lehren.

Am 10. Januar diesen Jahres kam ich dann als Praktikant nach Stadtlohn in die Kirchengemeinde St. Otger. Für ein halbes Jahr war Dechant Jürgen Lürwer mein Mentor und begleitete mein Seelsorge-Praktikum mit wachem Auge und gütigem Herzen. Er hat mir geholfen zu verstehen, wie eine deutsche Gemeinde funktioniert, was für Gremien es gibt, welche Rolle regelmäßige Dienstgespräche spielen, um eine Gemeinde zu führen, etc.

Alle Menschen in Stadtlohn waren sehr freundlich zu mir und halfen mir auf vielfältige Weise, in Deutschland heimisch zu werden. An dieser Stelle danke ich besonders Schwester Pia und Schwester Barbara (beide Franziskanerinnen), die mir immer helfend zur Seite standen. Die Diözese Münster gewährte mir noch einen dreimonatigen Pastoralkurs vor Abschluss des Praktikums.

Nun wurde ich zum 1. August vom Bistum Münster zum mitarbeitenden Seelsorger im Seelsorgeteam der Kirchengemeinde Vreden St. Georg ernannt. Ich werde ab dem 1. August 2022 im Kloster in Zwillbrock zusammen mit zwei Mitbrüdern wohnen und arbeite in Zukunft in Vreden sowie in den dazu gehörenden umliegenden Gemeinden.

Ich freue mich auf ein gutes und geistliches Miteinander und Füreinander.

Ihr
Pater Chrispin John

 

Dazu Pfarrer Christoph Theberath:

„Auch wir als Pfarrgemeinde St. Georg heißen Pater Chrispin herzlich willkommen und freuen uns, dass er uns in der Seelsorge unterstützen wird. Pater Chrispin wird sich in den nächsten Wochen in den Messen an den verschiedenen Kirchorten vorstellen. Wir dürfen froh darüber sein, dass durch das Kommen von Pater Chrispin die Lücke mit dem Weggang von Pater Joseph reibungslos geschlossen wird und der Konvent in Zwillbrock mit nunmehr drei Patres installiert ist.“