Fastenimpuls Woche 3 - „Stein in meiner Hand“

„Stein in meiner Hand“

Der Stein liegt in meiner Hand, hart, rund oder eckig,
mit Kanten, Zacken, Spitzen – oder vom Wasser abgeschliffen.
Zuerst kalt – nimmt er meine Körperwärme auf.
Er hat etwas Urtümliches, ist unendlich alt, bis heute unbeachtet.

Unwichtig – bis er mir wichtig wird, wertlos – außer er besitzt für mich einen symbolischen Wert, unscheinbar – und doch einzigartig und in seiner Weise schön, nutzlos – außer wenn Menschen seine Eigenschaften nutzen, leblos – und doch mit einer eigenen Ausstrahlung und Kraft.
Steine, viele Steine, Felsen, Berge, Gebirge.
Öde, Wüste, Leere.
Ohne Steine können wir uns diese Erde nicht vorstellen.
Steine am Weg, im Weg. Wegzeichen und Stolpersteine.
Steine als Last, bedrückend, niederdrückend, schwer.
Steine hart, unverrückbar, felsenfest.
Steine als Mauern, Schutz gebend, Geborgenheit schenkend.
Ein Herz aus Stein haben, blockiert und versteinert sein.
Auf Granit beißen.
Heulen, dass Steine erweichen.
Steinreich sein.
Jemandem einen Stein in den Garten werfen, aber auch in den Weg legen.
Es fällt einem ein Stein vom Herzen.

Mein Stein hier ist Zeichen für eine Aufgabe oder eine Last, für etwas, das ich mit mir trage oder schleppe.
Eine Schuld, ein Problem, eine Sorge.
Eine Verletzung oder die Trauer um einen lieben Menschen.
Eine schwierige Beziehung oder die Überforderung im Alltag.
Diese Last drückt nieder, sie schmerzt, sie reibt.
Sie nimmt mir den Atem, beugt meinen Körper, lässt mich zu Boden schauen.
Vielleicht ist der Stein meine Wut, mein Ärger, mein Zorn.
Er blockiert mich, macht mich hilflos, lahm.

Diesen Stein und mit ihm das, was mir schwer auf dem Herzen liegt, gebe ich Jesus hin, denn er sagt uns:
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.“ (Mt 11,28)
Jesus fordert uns auf, die Last abzulegen und uns dann aufzurichten.
Erleichtert, froh, frei, gelassen.

Gebet
Mein Gott,
wie einen schweren Stein
schleppe ich diese Last
schon lange mit.
Auch wenn ich sie nicht beachten will:
Sie drückt mich nieder,
nimmt mir den Schwung,
macht mich missmutig und lahm.

Vor dir stehe ich.
In der Gemeinschaft mit dir
wage ich heute,
hinzusehen, standzuhalten, zu begreifen.

Du kommst mir entgegen.
In der Gemeinschaft mit dir
hebe ich den Blick,
finde ich den Mut,
loszulassen, abzulegen, dir zu übergeben.

Mein Gott,
du siehst mich an,
ich kann mich aufrichten.
Dein Geist erfüllt mich
mit neuem Leben.
Im Vertrauen auf deine Liebe
gehe ich weiter,
gestärkt, ermutigt, befreit.
Ich danke dir.
Ich lobe dich.

Amen.

Legen Sie Ihren Stein zum Kreuz, zu Jesus. Legen Sie mit ihm all das ab, was Sie bedrückt.