Fastenimpuls 6 - … aus ewgem Stein erbauet von Gottes Meisterhand…

Wie oft haben wir nicht schon diese Sequenz aus dem Lied: „Ein Haus von Glorie schauet“ gesungen.

Vornehmlich wird dieses Lied auf Kirchweihfesten gesungen, um an den Bau einer Kirche, eines Gotteshauses zu erinnern.

Ein Bau für die Ewigkeit, mag man mitnichten glauben.

Doch ist das so?

Wir haben es hier in Vreden anders erlebt.

Mit viel Engagement und Spenden, der neuen Mitglieder der neuen Pfarrei, St. Marien, wurde Anfang der 50 Jahre des vorigen Jahrhunderts, unter grossen Mühen, die Marienkirche gebaut.

Sie ist für viele Menschen unserer Stadt Heimat geworden.

In dieser, ihrer Kirche, haben sie sich zum Gottesdienst versammelt, haben gemeinsam gebetet und gesungen.

Kinder sind getauft worden, zur Kommunion und Firmung gegangen Paare haben einander das Ja-Wort gegeben, Ehejubiläen sind gefeiert worden. Für Menschen, die von uns gegangen sind, wurden Trauergottesdienste in dieser Marienkirche gefeiert.

Wer hätte sich das in der damaligen und in der näher zurückliegenden Zeit vorstellen können, das dieser ewige Stein, mal abgerissen und zerstört werden würde?

Nun, wie wir alle wissen, kam es so, und nun steht nur noch der Kirchturm da.

Wie ist das denn nun mit dem ewigem Stein. Ist es nur ein schönes Lied, aber ohne Wahrheitsgehalt?

Macht sich nicht Verzweifelung, Entwurzelung ob des verlorenen Kirchbaus breit?

Ist es nicht auch allzu verständlich, das Menschen, die mit grossem Elan diese Kirche aufgebaut, in der Gemeinde mitgearbeitet haben, sich nun entäuscht abwenden?

Die Antwort auf diese Fragen, finde ich, wird in der 3ten Strophe des Liedes „Ein Haus voll Glorie schauet“ gegeben.

Dort heisst es:

Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ allein. Wenn sie auf ihn nur schauet, wird sie im Frieden sein. Herr, Dich preisen wir, auf Dich bauen wir.

So verstanden, finden wir neu Mut, uns einzubringen in der neu gegründeten neuen Gemeinde St. Georg, mit der Gewissheit, das wir Kirche von Vreden sind, weil wir zusammen auf Jesus Christ allein bauen, ihm vertrauen und ihm folgen.

Dabei ist es schön in vertraute Gebäude, unseren Kirchen, zusammen zu kommen. Aber es ist nicht das Entscheidende.

Entscheidend ist, das wir erkennen, das das Vertrauen auf Gott und seine Zusage auf ein Weiterleben nach dem Tod, für uns zum „ ewigem Stein „ wird.

Diese Erkenntnis wünsche ich uns allen in diesen Tagen vor Ostern.

Franz-Bernd Becking